Berufseinstieg als Lehrer – welche Möglichkeiten gibt es?

Das Wichtigste in Kürze

Eine Verbeamtung oder eine Anstellung im öffentlichen Dienst bietet dir ein hohes Maß an Sicherheit. Kirchliche Schulträger stellen eine Alternative zur klassischen Verbeamtung dar. Privatschulen ermöglichen dir ein hohes Entfaltungspotenzial. Auch für Seiteneinsteiger oder Quereinsteiger ist es möglich, den Lehrerberuf auszuüben. Um andere Kulturen und Ländern kennenzulernen, stellt eine Anstellung im Ausland eine spannende Möglichkeit für dich dar.

Das Wichtigste in Kürze

Eine Verbeamtung oder eine Anstellung im öffentlichen Dienst bietet dir ein hohes Maß an Sicherheit. Kirchliche Schulträger stellen eine Alternative zur klassischen Verbeamtung dar. Privatschulen ermöglichen dir ein hohes Entfaltungspotenzial. Auch für Seiteneinsteiger oder Quereinsteiger ist es möglich, den Lehrerberuf auszuüben. Um andere Kulturen und Ländern kennenzulernen, stellt eine Anstellung im Ausland eine spannende Möglichkeit für dich dar.

Das Lehramtsstudium

Bevor du dich als Lehrerin oder Lehrer in der Berufswelt wiederfindest, musst du zuerst einmal die benötigten Kompetenzen aufbauen. Das Lehramtsstudium ist dabei in der Regel der erste Schritt. Der modulare Bachelor -und Masterweg bietet dir den großen Vorteil, dass du einen akademischen Abschluss nachweisen kannst. Für den Berufseinstieg nach dem Studium hast du anschließend verschiedene Möglichkeiten.

Info: Seit 2001 musst du nicht im selben Bundesland als Lehrerin oder Lehrer arbeiten, in welchem du deine Lehrerausbildung abgeschlossen hast. Eine Bewerbung auf eine freie Stelle ist seitdem bundesweit möglich. Sofern du also nach deinem Abschluss einen Ortswechsel vollziehen möchtest, ist dann genau der richtige Zeitpunkt für dich!

Anstellung als Beamtin oder Beamter

Die wohl bekannteste Anstellungsart für Lehrer ist die Verbeamtung. Dein Gehalt ist als Beamtin oder Beamter einer festgelegten Besoldungsgruppe zugeordnet. Üblicherweise erhältst du zuerst eine Verbeamtung auf Probe. Anschließend ist es möglich eine Verbeamtung auf Lebenszeit zu bekommen. Das Beamtentum erfreut sich nicht ohne Grund einer großen Beliebtheit.

Vorteile des Beamtenstatus sind vor allem ein sicherer Arbeitsplatz und ein hohes Ruhegehalt, auch Pension genannt. Mit dem Status der Verbeamtung auf Lebenszeit, hast du eine unkündbare Anstellung mit einem geregelten und sicheren Einkommen. Das Land oder der Bund kommt für deine Altersvorsorge auf. Somit haben Beamte keine Lohnabzüge für die Renten- und Arbeitslosenversicherung. Und du kannst als Beamter in die private Krankenversicherung wechseln, unabhängig von deinem Gehalt.

Einzig die Arbeitnehmerrechte sind als Beamtin oder Beamter eingeschränkt, da verbeamtete Lehrende nicht an Streiks teilnehmen dürfen. Ein Arbeitsplatzwechsel ist ebenfalls nicht so einfach möglich: Hierzu musst du in einem Versetzungsantrag begründen, warum du deine Stelle wechseln möchtest. Oft dauert die Absegnung dieser Verträge lange oder sie werden mitunter abgelehnt, vor allen Dingen, wenn ein akuter Lehrermangel vorliegt.

Tariflich Angestellte im öffentlichen Dienst

Staatliche Schulen bieten oft die Anstellungsart als Beamtin oder Beamter auf Probe oder auf Lebenszeit an. Sofern dies nicht der Fall ist, kann eine Anstellung im öffentlichen Dienst eine weitere Option für angehende Lehrinnen und Lehrer sein. Zu beachten ist, dass Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden müssen, sodass das Nettoeinkommen im Vergleich zur Verbeamtung geringer ausfällt. Tariflich angestellte Lehrerinnen und Lehrer im öffentlichen Dienst genießen dennoch einige Vorteile in dieser Anstellungsart: Durch einen Personal- oder Betriebsrat kannst du in vielen Bereichen mitbestimmen. Nach deinem Studium wirst du im öffentlichen Dienst nach der Besoldungsgruppe A 12 oder A 13 entlohnt, ein Karriereaufstieg als Schulleiterin oder Schulleiter ist bis zu A 16 möglich.

Kirchlich angestellt

Ebenso wie staatliche Schuleinrichtungen gibt es kirchliche Träger. In den meisten Fällen ist diese Art der Anstellung tarifgebunden und orientiert sich an Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes, kurz TVöD. Voraussetzungen sind unter anderem die Zugehörigkeit der jeweiligen Konfession und eine Vertretung bzw. Loyalität gegenüber den christlichen Werten.

Angestellt in einer Privatschule

Die Freiheit eine Schule auswählen zu können, ist ein großer Vorteil der Lehrenden von Privatschulen. Voraussetzung für dich als angehende Lehrkraft ist, dass du mit deinen Kenntnissen zum jeweiligen Schulkonzept passen musst. Da Privatschulen quasi eigenständige Unternehmen sind, entfallen im Gegensatz zu staatlichen Schulen langwierige Behördenstrukturen- und Entscheidungen. Vielmehr kannst du vielleicht sogar mit deinen Ideen direkt auf Entscheidungen Einfluss nehmen. Je nach Privatschule gibt es unterschiedliche pädagogische Konzepte. Hier solltest du darauf achten, dass deine Ziele und Schwerpunkte mit der jeweiligen Privatschule übereinstimmen. Privatschulen geben dir eine gute Möglichkeit, dich zu entfalten!

Quereinsteiger oder Seiteneinsteiger – das sind die Unterschiede

Seiteneinsteiger sind laut Kultusministerium Lehrkräfte, die zwar über einen Hochschulabschluss verfügen, aber die erste Lehramtsprüfung nicht abgeschlossen haben oder das Referendariat noch nicht angetreten haben. Eine pädagogische Zusatzausbildung kann dennoch vorliegen. Entweder kann diese berufsbegleitend vollzogen werden oder bereits während des Studiums als Extrakurs belegt worden sein. Seiteneinsteigende werden in Schulen angestellt, damit der Lehrermangel in bestimmten Fächergruppen kompensiert werden kann und Unterrichtsinhalte aufrechterhalten werden. Gerade abgeschlossene Studiengänge mit wirtschaftlicher, technischer oder kaufmännischer Ausrichtung sind auf dem Lehrermarkt Mangelware.

Quereinsteiger haben zwar kein Lehramtsstudium vollzogen, sie sind jedoch zum Referendariat verpflichtet. Je nach Bundesland gibt es verschiedene Möglichkeiten um als Quer- oder Seiteneinsteiger in den Schuldienst „reinzurutschen“. Am besten erkundigst du dich nach dem jeweiligen Bedarf, der in deinem Bundesland vorliegt und welche Qualifikationen und Voraussetzungen benötigt werden.

Im Ausland als Lehrerin oder Lehrer arbeiten

Es zieht dich in die Ferne und du möchtest dennoch als Lehrerin oder Lehrer arbeiten? Möglich sind unter anderem verschiedene Weiterbildungen, Hospitationen oder das Unterrichten an deutschen Schulen im Ausland. Der sogenannte pädagogische Austauschdienst vermittelt für die Sekundarstufe I und II sowie für die Grundschule ein-bis dreiwöchige Hospitationen in den verschiedensten Ländern Europas. Allerdings werden Lehrende mit Sprachkenntnissen des entsprechenden Landes bevorzugt. So ist beispielweise eine Tätigkeit in Spanien, Frankreich oder auch Großbritannien möglich.

Lehrerbedarf und Lehrerbedarfsprognosen

Egal für welchen Weg du dich entscheidest, wir empfehlen dir, dich über die Modellrechnungen der Kultusministerkonferenz – kurz KMK – auf dem Laufenden zu halten. So kannst du schnell in Erfahrung bringen, in welchen Fachbereichen ein erhöhter Lehrereinstellungsbedarf vorliegt. Die Berechnung ist durch die verschiedenen Bundesländer vorausberechnet worden und länderspezifische Besonderheiten wurden berücksichtigt. Je nach Bundesland können sich die freien Stellen stark unterscheiden, auf den Webseiten der jeweiligen Bundesländer findest du alle Informationen und gelangst dort ebenfalls direkt zu den nützlichen Einstellungsportalen.

Info: Auf der Webseite der Kultusministerkonferenz gibt es eine aktuelle Modellrechnung von sechs verschiedenen Lehramtstypen, diese gilt von 2020 bis ins Jahr 2030.

Fazit

Um in der Lehre Fuß fassen zu können führen viele Wege zum Ziel. Wichtig ist deine Liebe zum Beruf und dass du dir vorher überlegst, welches Beschäftigungsverhältnis für dich infrage kommt. Neben der altbewährten Einstellung als Beamtin oder Beamter gibt es weitere interessante Anstellungsarten. Gerade private Schulen oder Schulen im Ausland bieten dir eine spannende Alternative, um freier in deiner Unterrichtsgestaltung zu sein.