Vier wichtige Skills, die in Schulen zu wenig gelehrt werden

Das Wichtigste in Kürze

  • Grundlegende Skills werden von allen Beteiligten im Schulalltag gewünscht, damit die Jugendlichen auf wichtige Lebensbereiche bestmöglich vorbereitet sind.
  • Die meisten Schulen haben nur begrenzte Zeit und eingeschränkte Ressourcen zur Verfügung.
  • Fächer wie „Psychische Gesundheit“, „Finanzen und Wirtschaft“, „Empathie“ oder „Medienkompetenz“ wären eine Bereicherung im schulischen Alltag und für das Leben nach der Schulzeit.
  • Die Lehrkräfte können gelegentlich Themen wie die genannten in den Unterricht einfließen lassen.

Mathematik, Deutsch, Sport und Chemie: Die gängigen Fächer sind nicht bei allen Schülerinnen und Schülern beliebt. Dafür wünschen sich viele einen ganz anderen Schwerpunkt, der einem für das Leben auch außerhalb der Schule etwas bringt. Auch Eltern und Lehrkräfte würden sicherlich von Schulfächern wie „Psychische Gesundheit“ oder „Empathie“ profitieren. Doch wie lassen sich die Skills in den Schulalltag einbauen, wenn für einen ganz neuen Stundenplan die Ressourcen fehlen?

Warum fehlen so viele sinnvolle Schulfächer?

„Man lernt nicht für die Schule, sondern fürs Leben.“ – jeder hat sicher schon diesen Satz gehört und kann den Eindruck vielleicht nicht immer bestätigen. Denn oft lernen Schülerinnen und Schüler für Klassenarbeiten und Referate und vergessen das Gelernte nach kurzer Zeit wieder.

Ganz anders soll es sein, wenn für das alltägliche Leben relevante Themen behandelt würden. Fächer gegen Mobbing, für mehr handwerkliches Geschick oder die üblichen Schwierigkeiten des Lebens, würden laut Fachkräften sicher gut ankommen. Leider können die Schulen nicht immer alles leisten, was sich Außenstehende vorstellen. Einerseits ist der Zeitplan eng gefasst und neue Fächer würden den Rahmen sprengen. Andererseits fehlen oft Gelder und Personal für die Durchführung der innovativen Ideen. Auch sollten die Lehrkräfte nicht die vollständige Erziehung in sämtlichen Lebensbereichen der Kinder übernehmen müssen.

Dennoch kann es nicht schaden, die folgenden potenziellen Schulfächer zumindest teilweise in den Unterricht zu integrieren.

1. Psychische Gesundheit

Psychische Erkrankungen sind nach wie vor ein Tabuthema. Wer eine psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung in Anspruch nimmt, wird schnell in eine bestimmte Schublade gesteckt. Umso wichtiger ist es, die Schulkinder frühzeitig für das Thema zu sensibilisieren.

Mentale Gesundheit sollte eine ebenso hohe Priorität genießen wie die körperliche. Für die Förderung von Beweglichkeit, Ausdauer und Fitness und somit die gesunde Basis des Körpers gibt es den Sportunterricht. Doch was ist mit dem psychischen Befinden? Das bleibt häufig auf der Strecke. Im Zusammenhang mit mentaler Gesundheit geht auch das Thema Mobbing einher, was ebenfalls nach wie vor ein relevantes Thema an Schulen ist.

Lehrkräfte können zum Beispiel kleine Entspannungseinheiten in den Unterricht einbauen. Eine kurze Meditation am Anfang der Stunde oder eine Yoga-Übung im Sportunterricht schaffen Abwechslung und Wohlbefinden. Auch solltest du als Lehrkraft offen darlegen, dass du bei Sorgen und Problemen eine Ansprechperson sein kannst und ein offenes Ohr hast.

2. Finanzen und Wirtschaft

Fragt man Erwachsene, welches Fach sie selbst schmerzlich in der Schule vermisst haben, wird sicherlich früher oder später der Finanzbereich genannt. Zwar gibt es den Mathematik- und an einigen Schulen auch der Wirtschaftsunterricht, Dinge wie die Steuererklärung oder Möglichkeiten, sein Kapital später gewinnbringend anzulegen, kommen in der Regel aber nicht zur Sprache.

Neben der theoretischen Seite der Mathematik und Wirtschaft sollten deshalb auch, wenn möglich, praktische Übungen integriert werden. Am Beispiel der Prozentrechnung lässt sich etwa der denkbare Gewinn eines Investments berechnen. Oder das Ausfüllen einer exemplarischen Steuererklärung wird einmal zur innovativen Hausaufgabe und ein Beispiel für die Zukunft.

3. Empathie

Viele Schulen engagieren sich mit AGs oder Vortragsreihen gegen Mobbing. In Dänemark zum Beispiel gehört es als Schulfach bereits bei Kindern ab sechs Jahren zum Pflichtprogramm.

Eine gute Möglichkeit, mehr Empathie in den deutschen Schulalltag einfließen zu lassen, ist, diese selbst vorzuleben. Merkst du, dass es Schulkindern nicht gut geht, kannst du diese außerhalb der Stunde darauf ansprechen. Auch Fragerunden innerhalb der Klasse, um eventuelle soziale Probleme zu thematisieren, können nebenbei die Empathie und den Umgang miteinander fördern.

4. Medienkompetenz

Zeitgemäße Themen umfassen vor allem die zunehmende Digitalisierung. Obwohl jeder ein Smartphone besitzt, kann die Flut an Medien schnell überfordern. Eine gute Idee ist es, externe Fachkräfte einzuladen, welche über die Vorteile und Risiken der Neuen Medien aufklären und den Umgang mit diesen schulen.

Auch kann es sinnvoll sein, ab und zu auf moderne Lehrmethoden wie Apps oder Mindmaps zurückzugreifen und diese den Schülern zu erläutern. Gleichzeitig sorgt der Einsatz anderer Lehrmittel für Abwechslung und Spaß im Unterricht.

Fazit: Skills in Schulen zeitweise thematisch einbauen

Leider kann nicht jedes Schulfach als solches im Alltag realisiert werden. Allerdings ist schon die gelegentliche Integration von Skills wie Empathie und Medienkompetenz zielführend. Als Lehrkraft solltest du die Themen nicht vollständig ausklammern, sondern bei sich bietenden Gelegenheiten Aspekte wie zum Beispiel den Umgang mit modernen Apps thematisieren.

Die Schüler lernen nicht nur für die Schule, sondern auch für den Alltag außerhalb und die Zukunft. Arbeiten mit anderen Methoden fördert den Spaß im Unterricht und führt zu einem besseren Arbeitsklima. Themen wie mentale Gesundheit sind immer aktuell und sollten mehr Beachtung finden, sodass sich die Schulkinder in der Schule und Umgebung wohlfühlen.