Mündliche Noten mithilfe der ICE-Methode festlegen

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ICE-Methode vereinfacht die regelmäßige Vergabe der mündlichen Noten.
  • Innerhalb eines Halbjahres sind mindestens 15 mündliche Noten pro Schulkind zu vergeben.
  • Lehrkräfte sollen bei der ICE-Methode ohne tiefergehende Reflexion eine mündliche Note pro Schulkind und pro Woche festlegen.
  • Die ICE-Methode zielt darauf ab, den kognitiven und moralischen Stress der Lehrkräfte zu reduzieren und gilt als schnelles und objektives Verfahren zur Festlegung der mündlichen Note.

In der Schule sind mündliche Noten ein wichtiger Bestandteil der Leistungsbeurteilung. Es gibt viele verschiedene Ansätze, wie Lehrkräfte die mündlichen Noten ihrer Schülerinnen und Schüler festlegen. Viele davon sind jedoch mit großem Aufwand verbunden, und oft ist es schwierig, völlig objektiv zu bleiben. Die ICE-Methode verspricht in der Theorie, dass Lehrerinnen und Lehrer mit weniger Aufwand zu objektiveren mündlichen Noten kommen.

Wie funktioniert das ICE-Verfahren?

Bei der ICE-Methode werden die Noten mithilfe einer Excel-Tabelle oder eines speziellen Notenprogramms verwaltet. In einem herkömmlichen Kalender auf Papier ist dies schwieriger, da viele Zahlen verarbeitet werden müssen.

Für jede einzelne Klasse wird eine eigene Tabelle angelegt. Im Idealfall vergibst du wöchentlich mündliche Noten – und zwar ohne lange nachzudenken. Dabei kommt das klassische Notensystem zum Einsatz: 1 steht für „sehr gut“ und 6 steht für „ungenügend“. Es sind ganze und halbe Noten erlaubt. Wichtig ist, dass du die Noten wirklich schnell vergibst – spontan und intuitiv.

Es werden mindestens alle zwei Wochen und im Idealfall jede Woche mündliche Noten vergeben – also permanent. Deine eigene Tagesform kann die Noten genauso wenig beeinflussen wie extreme Spitzen im Verhalten der Schülerinnen und Schüler. Außerdem befindest du dich im andauernden Prozess der Reflexion. Du machst dir fortlaufend über jedes deiner Schulkinder mehrmals Gedanken, statt intensiv zum Schluss eines Halbjahres.

Die ICE-Methode setzt voraus**, dass intuitive Eingebungen sowie längere Reflexionsprozesse in etwa gleichwertig** sind. Das heißt in der Konsequenz: Je erfahrener du als Lehrkraft bist, desto aussagekräftiger werden deine intuitiv vergebenen mündlichen Noten. Zudem hast du stets die Möglichkeit, dein intuitives Gefühl durch einen längeren Reflexionsprozess zu verifizieren oder zu falsifizieren.

Tipp: Blende die bereits ausgefüllten Spalten aus, wenn du die nächsten Noten vergibst! So lässt du dich nicht davon beeinflussen.

Welche Vorteile bietet die ICE-Methode?

Wie im ICE geht es mit hoher Geschwindigkeit voran. Für jede Note brauchst du nur wenige Sekunden. So minimierst du die Gefahr, dich in langen Überlegungen zu verlieren und zu viele subjektive Eindrücke in die Bewertung einfließen zu lassen. Es sind also vor allem die innerlich gespeicherten Erfahrungen mit den Schülern und die eigene Intuition, die zum Tragen kommen.

Nach der Hälfte des Halbjahres kann man anhand der mündlichen Noten eine erste Tendenz bei den Schülerinnen und Schülern erkennen. Sammelt ein Schulkind beispielsweise viele schlechte mündliche Noten hintereinander, kannst du als Lehrkraft das Schulkind frühzeitig auf die negative Entwicklung aufmerksam machen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Wenn du dir am Ende des Halbjahres die Tabelle ansiehst, hast du mehr Sicherheit bei der endgültigen Notengebung. Du siehst, ob du mehrmals den gleichen Eindruck von der Leistung hattest. So kannst du die Zeugnisnoten mit gutem Gewissen vergeben. Mit der ICE-Methode beugst du kognitivem und moralischem Stress vor. Bei Elternabenden kannst du leichter argumentieren, weil du eine solide Grundlage für die mündliche Notengebung hast.

Wichtig: Die ICE-Methode allein ist nicht geeignet, um mündliche Noten festzulegen. Sie dient vielmehr dazu, die mündlichen Noten zu objektivieren.

Fazit: Mit der ICE-Methode lassen sich mündliche Noten objektivieren

Die ICE-Methode ermöglicht eine objektive Vergabe der mündlichen Noten. Sie ist schnell und berücksichtigt die Leistung über einen längeren Zeitraum. Man hat ein sicheres Gefühl, wenn man am Ende eines Halbjahres eine Zeugnisnote festlegen muss. Außerdem sind die mündlichen Zwischennoten eine gute Begründungsgrundlage sowohl gegenüber dem Schulkind als auch gegenüber den Eltern.