Das Wichtigste in Kürze
- Ein gutes Classroom Management organisiert den Schulalltag.
- Auch der souveräne Umgang mit Störfaktoren gehört zum Classroom Management.
- Lehrerinnen und Lehrer sollten gut vorbereitet in den jeweiligen Unterrichtstag starten.
- Gerade bei jüngeren Kindern in der Klasse sind Routinen und Rituale wichtig, um ein optimales Lernklima zu schaffen.
- Durch Stressfaktoren wie Corona wird Classroom Management schwieriger, aber nicht unmöglich – auch hier können feste Rituale bei der Orientierung helfen.
Ein gutes Classroom Management sorgt für Struktur im Klassenzimmer und dafür, dass die verfügbare Zeit von Lehrkräften und Kindern bestmöglich genutzt wird. Durch Herausforderungen wie die zunehmende Verlagerung des Unterrichts außerhalb des Klassenzimmers ("Homeschooling"), kann Classroom Management besonders schwierig werden. Wir zeigen, wie du trotzdem gut strukturiert durch den Schulalltag kommst und auch deine Schülerinnen und Schüler davon profitieren können.
Definition und Einordnung "Classroom Management"
Classroom Management umfasst wichtige Maßnahmen wie die Steuerung und Organisation des Unterrichts. Der Fokus liegt auf der bestmöglichen Ausschöpfung der verfügbaren Zeit im Klassenzimmer. Neben "Classroom Management" werden häufig auch Aspekte wie die aktive Unterstützung einzelner Schülerinnen und Schüler durch konstruktive Kritik und Lob genannt, die auf einen strukturierten Schulalltag zielen.
Eckdaten von Classroom Management
Beim erfolgreichen Classroom Management ist eine verständliche Kommunikation zwischen Lehrkräften und Kindern ebenso wie der souveräne Umgang mit Störfaktoren entscheidend. Außerdem wird gerade in unsicheren Zeiten die Einführung von Routinen und Ritualen immer relevanter im Lehralltag. Besonders bei jüngeren Kindern punkten feste Abläufe, auf die sie sich jederzeit verlassen können. Die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler soll klar auf die Lerninhalte und das eigenständige Lernen gerichtet sein.
Gutes Classroom Management zeichnet sich dadurch aus, dass die kommende Schulstunde oder auch der gesamte Schultag durchgeplant ist und kein Leerlauf entsteht. Aspekte, die Unruhe auslösen können, werden von vornherein vermieden. Auch sollte eine Lehrerin oder ein Lehrer im besten Fall alle anwesenden Kinder im Blick haben und individuell auf sie eingehen können. In der Praxis kann das manchmal schwierig sein.
Corona, Homeschooling & Digitalisierung als Stressfaktoren
Gerade unerwartete Änderungen im schulischen Alltag, wie es sie beispielsweise durch die Corona-Pandemie gab, stellen das Classroom Management vor eine Herausforderung. So gut vorbereitet kann niemand sein, dass er spontan auf solch gravierende Einschnitte reagieren kann. Die letzten beiden Jahre haben aber gezeigt: Viele Lehrerinnen und Lehrer haben die Kurve bekommen.
Das Zauberwort sind auch hier wieder die festen Rituale, die im Zweifelsfall auch beim Homeschooling umgesetzt werden. Zum Beispiel wird zur Begrüßung der Kinder ein bestimmtes Lied gesungen oder es gibt eine feste Zeit, in der sich alle einen "Guten Morgen" wünschen; das geht natürlich auch digital am Computer. Viele Lehrkräfte räumen zudem ein, dass sie durch die Corona-Pandemie bei manchen Kindern bei null anfangen mussten. Wer zum Beispiel in der allerersten Schulklasse nur teilweise Präsenzunterricht hatte und dann ins Homeschooling wechseln musste, hat die üblichen Regeln wie Melden vor der Beantwortung einer Frage noch nicht verinnerlicht. Das Classroom Management nach dem Homeschooling sieht daher auch vor, die Basisregeln im Unterricht zu übermitteln.
Durch die Veränderungen der Digitalisierung ist ebenfalls eine ständige Anpassung des Schulalltags erforderlich. In Hinblick auf das Classroom Management heißt das: Lehrerinnen und Lehrer sollten sich im Vorfeld mit neuer Technik vertraut machen und diese erst nach und nach in den Unterricht integrieren. Die Kinder müssen die neuen Lehrmittel nicht nur verstehen, sondern im Zweifelsfall auch selbst damit umgehen können.
Typische Stolpersteine & Lösungen
Die größte Schwierigkeit beim Classroom Management ist häufig jedoch nicht der Umgang mit Neuerungen. Es ist die richtige Reaktion auf Störfaktoren, wie etwa ständig dazwischenrufende Kinder. Wie kann die Lehrerin oder der Lehrer hier eine Routine entwickeln und weder sich, noch die anderen Schüler stressen lassen? Eine Option ist es, grundsätzlich Zwischenrufe zu ignorieren. So lernt das Kind, dass es sich melden muss, um die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen. Fruchtet das nicht, funktionieren oft feste Regeln auf Plakaten, auf die im Störfall immer wieder verwiesen wird.
Bei aggressiven Konflikten mit Schülern sollte die betreffende Person von der Klasse getrennt und unter vier Augen auf ihr Fehlverhalten angesprochen werden. Deeskalation ist hier das richtige Stichwort.
Fazit: Classroom Management bringt verschiedene Herausforderungen mit sich
Was im ersten Moment nach einer schlichten Büroorganisation klingt, kann sehr stressig sein. Dennoch sollten sich Lehrerinnen und Lehrer die Zeit für sorgfältiges Classroom Management nehmen. Etwas früher vor Ort zu sein und den Tag durchzuplanen, kann bereits Sicherheit und im Lauf des Tages auch freie Zeitfenster schaffen. Selbst in Phasen wie der Corona-Pandemie können stets gut vorbereitete Lehrkräfte dann deutlich gelassener reagieren.