Das Wichtigste in Kürze
- Das Lehramtsstudium bringt regelmäßige Semesterbeiträge und Materialkosten mit sich
- Dazu kommen bei Studierenden mit eigener Wohnung die Wohn- und Lebenshaltungskosten
- Für die Finanzierung bieten sich Förderungen wie BAföG oder ein Stipendium an
- Auch ein Studienkredit kann die Lösung sein
Du möchtest Lehramt studieren und fragst Dich, welche Kosten auf Dich zukommen? Wir geben dir einen Überblick! Zudem findest Du praktische Tipps, wie Du die anfallenden Semesterbeiträge, Wohnkosten und mehr bezahlen kannst.
Studienkosten im Überblick
Zuerst haben wir eine gute Nachricht für alle, die studieren möchten: In keinem deutschen Bundesland werden allgemeine Studiengebühren erhoben (Stand: November 2021). Während du früher mitunter alle drei Monate sehr tief in die Tasche greifen und mehrere hundert Euro bezahlen musstest, entfällt diese Gebühr mittlerweile. Das gilt zumindest für Studierende, die ihr Erststudium in der Regelstudienzeit oder nur mit wenigen Semestern mehr absolvieren.
Nicht zu verwechseln mit den Studiengebühren sind jedoch die Studienbeiträge bzw. Semesterbeiträge. Diese gibt es nach wie vor. Sie setzen sich meist aus Beiträgen für das jeweilige Studierendenwerk der Universität und ein Semesterticket für den öffentlichen Bus- und Zugverkehr zusammen. Auch Verwaltungskosten oder Solidaritätsbeiträge für Studierende mit schwachem Einkommen können je nach Hochschule anfallen.
Der Beitrag ist je nach Standort des Studiums individuell und bewegt sich meist zwischen 100 und 250 Euro. Er muss pro Semester bezahlt werden. Hinzu kommen die regelmäßig anfallenden Materialkosten für dein Lehramtsstudium, zum Beispiel für Bücher oder Kopien der Vorlesungsinhalte. Auch für wissenschaftliche Exkursionen sollte ein kleiner Puffer eingeplant werden.
Wohn- und Lebenshaltungskosten
Wer während des Studiums noch zu Hause bei den Eltern lebt, spart sich zumindest den nächsten Posten auf der Liste: die Mietzahlungen für die Studierendenwohnung. Egal ob WG, Wohnheim oder Appartement, Beträge unter 300 Euro sind für die Warmmiete unwahrscheinlich. Je nach gewählter Stadt können sie auch weit darüber liegen. Dazu kommen die Kosten für Strom und Internet, die GEZ-Gebühren und die – immerhin nur einmalig zu leistende – Mietkaution.
Für die Lebenshaltungskosten solltest du etwa 300 Euro zusätzlich einplanen. Darunter fallen Fahrtkosten außerhalb des Semestertickets, Geld für Lebensmittel, den Handyvertrag oder die Mitgliedschaft in Vereinen. Studierende, die nicht mehr unter die Familienversicherung fallen, müssen zudem eigene Krankenkassenbeiträge bezahlen.
Tipps zur Finanzierung des Studiums
Gehen wir von einer eigenen Wohnung aus, kommst du im Lehramtsstudium auf einen monatlichen Betrag von mindestens 700 bis 900 Euro. Dass du diese Kosten nicht allein durch dein Erspartes stemmen kannst, ist sehr wahrscheinlich. Daher solltest du dich frühzeitig um Förderungen, zum Beispiel um BAföG, kümmern. Diesen Zuschuss erhältst du, wenn Deine Eltern unterhalb einer bestimmten Verdienstgrenze landen und Dich somit finanziell nicht ausreichend unterstützen können.
Alternativ bietet sich ein Stipendium an. Das bekommst du etwa für gute schulische Leistungen, aber mitunter auch für ein ausgeprägtes soziales Engagement in Deiner Freizeit. Der Vorteil ist, dass du die Finanzspritze durch das Stipendium nicht zurückzahlen musst.
Anders sieht es bei einem Studienkredit aus. Zwar gibt es mitunter Darlehen mit guten Konditionen, allerdings solltest du bei der finanziellen Belastung kein zu hohes Risiko eingehen.
Natürlich kannst du im Studium auch einen Nebenjob annehmen, um Dich selbst mit allem Nötigen zu versorgen. In der Regel ist dieser bis zu einem Einkommen von 520 Euro im Monat steuerfrei.
Fazit: Höhere dreistellige Kosten im Monat zu erwarten
Lehramtsstudierende mit eigener Wohnung müssen mit Kosten von durchschnittlich 800 Euro monatlich rechnen – trotz des Wegfalls der Studiengebühren in Deutschland. Die anfallenden Kosten lassen sich jedoch meist gut mit einem Mix aus Förderungen und einem Nebenjob bezahlen. Der Traum des künftigen Lehrberufs sollte jedenfalls nicht an der Finanzierung scheitern!