Das Wichtigste in Kürze:
- Im Lehrberuf besteht ein größeres Risiko für Klagen, etwa durch Eltern von Schülern
- Wichtig für Lehrer: Spezial-Strafrechtsschutz und Berufsrechtsschutz
- Auch Privatrechtsschutz ist grundsätzlich empfehlenswert
- Vorteile gibt es bei den Kosten: Oft sind die Konditionen für Lehrerinnen und Lehrerbesser als für andere Berufsgruppen
Ob privat oder beruflich: In verschiedenen Lebenssituationen droht das Risiko einer Klage, die den Gang vor Gericht nach sich ziehen kann. Für Lehrerinnen und Lehrer besteht zusätzlich die Gefahr, von Eltern wegen vermeintlicher Benachteiligung von Schülern verklagt zu werden. Diese und weitere Gegebenheiten sind deutlich leichter zu bewältigen mit einer zuverlässigen Rechtsschutzversicherung. Du solltest jedoch nicht einfach irgendeine Police wählen, sondern auf Faktoren wie individuelle Bausteine und die Deckungssumme achten.
Ausgangssituation: höheres Klagerisiko für Lehrerinnen und Lehrer
Vielen Lehrern fehlt der wichtige Schutz vor rechtlichen Risiken. Gerade im Lehrerberuf ist das Risiko, einer Klage ausgesetzt zu werden, erhöht. Denn auch wenn du gar nichts Böses beabsichtigt hast, könnten je nach Situation, Eltern eine Benachteiligung ihres Kindes vermuten und dich als Lehrer vor Gericht ziehen. Auch besteht die Gefahr, sollte sich ein Schüler während des Schulbetriebs schwer verletzen, dass du eine Strafanzeige wegen vermuteter Vernachlässigung deiner Aufsichtspflichtbekommst. All das kann auch zu einem Streit mit deinem Dienstherrn führen.
Eine passende Rechtsschutzversicherung hilft dir, deine eigenen Interessen durchzusetzen. Dies als Ergänzung zu einer Diensthaftpflicht, welche für dich fremde Haftpflichtansprüche abwehrt oderreguliert. Die Rechtsschutzversicherung trägt bei Rechtsstreitigkeiten zur Durchsetzung deiner eigenen Interessen die Kosten für Anwalt, Gerichtsverhandlungen sowie gegebenenfalls Zeugen und Gutachten.
Bausteine in der Rechtschutzversicherung
Die Bausteine entscheiden einerseits über die Höhe des Versicherungsbeitrags, andererseits – und das ist viel wichtiger – über die Situationen, in denen sie einspringt. So sollten Lehrer mindestens auf den Spezial-Strafrechtsschutz und den Berufsrechtsschutz setzen. Zusätzlich empfiehlt sich aber auch ein Privatrechtsschutz.
1. Der Spezial-Strafrechtsschutz
Dieser Baustein der Rechtsschutzversicherung greift bei Verdächtigungen einer strafbaren Handlung. Schon die Vermutung darüber kann ausreichen, um Karrieren im Lehrbereich zu zerstören. Mit dem Spezial-Strafrechtsschutz wappnest du dich gegen voreilige Verurteilungen und vielleicht einen schlechten Ruf, für den du gar nichts kannst, weil an den Vorwürfen nichts dran ist. Ob es um eine Klage wegen vermeintlicher Verletzung deiner Aufsichtspflicht geht oder dir sogar Gewalt gegen Schülerinnen und Schüler vorgeworfen wird, ist unerheblich. Der Baustein schützt dich.
2. Der Berufsrechtsschutz
Berufliche Auseinandersetzungen, zum Beispiel mit Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz, sind mit diesem Baustein abgesichert. Du kannst auch auf die Rechtsschutzversicherung zurückgreifen, wenn es Probleme mit deiner Verbeamtung gibt oder diese unnötig verzögert wird. Auch bei Streitigkeiten mit deinem Dienstherrn bist du abgesichert.
3. Der Privatrechtsschutz
Mit den oben genannten Bausteinen hast du noch keinen Schutz Im privaten Bereich. Sobald du das Schulgelände verlässt, musst du also bei eventuellen Rechtsstreitigkeiten selbst für entstehende Anwaltskostenaufkommen – oder zusätzlich auf den Baustein "Privatrechtschutz" in der Rechtsschutzversicherung setzen.
Vorteile durch die Rechtsschutzversicherung
Jeder Versicherte profitiert bei der Rechtsschutzversicherung von der Gewissheit, in Rechtsstreitigkeiten einen guten finanziellen Schutz zu haben.
Angestellte im öffentlichen Dienst oder verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer erhalten darüber hinaus meist besonders günstige Konditionen. Die Kosten variieren je nach gewählten Bausteinen und der vereinbarten Selbstbeteiligung. Stellst du den Versicherungsbeiträgen die möglichen Kosten für eine Gerichtsverhandlung gegenüber, hat sich die Police schnell rentiert.
Tipps für die Wahl der richtigen Versicherung
Du solltest verschiedene Aspekte bei der Wahl einer Rechtsschutzversicherung überprüfen. Dazu gehören einerseits die schon genannten Bausteine, die unterschiedliche Bereiche absichern.
Weiterhin solltest Du auch auf eine ausreichende Deckungssumme achten und eine gegebenenfalls von dir gewünschte Selbstbeteiligung nicht zu hoch ansetzen. Denn eine zu niedrige Deckungssumme könnte in vielen Fällen nicht ausreichen, während eine hohe Selbstbeteiligung im Ernstfall eine enorme finanzielle Belastung sein kann.
Informiere dich auch über mögliche Wartezeiten. Wenn es etwa um Arbeitsrechtsschutz oder Verwaltungsrechtsschutz geht, greifen in der Regel Rechtsschutzversicherungen erst nach drei Monaten. Dadurch soll vermieden werden, dass bei einem bereits bestehenden Schaden noch schnell eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen wird.
Fazit: Rechtsschutzversicherung für Lehrer essenziell
Nach einem individuellen Vergleich der möglichen Policen solltest du dich als Lehrerin oder Lehrer rasch absichern und für eine Rechtsschutzversicherung entscheiden. So gefährdest du weder deine Finanzen noch deine Karriere, wenn dich zum Beispiel eine falsche Verdächtigung oder Strafanzeige trifft.